Vor vielen Jahren habe ich für meinen an Liebeskummer leidenden Onkel eine Kontaktanzeige in einer Tageszeitung geschaltet. Der Titel lautete:
Mann mit Tränensäcken sucht Frau mit Lachfalten.

Es gab eine Flut von Zuschriften und jede Menge nette Verabredungen, aus denen zwar nicht die große Liebe entstanden ist, aber Freundschaften, die bis heute anhalten.

Hat das so gut funktioniert, weil mein Onkel so umwerfend gutaussehend ist? Ich will ihm nicht zu nahetreten, aber ich sag mal so, er hat eher innere Werte, mit denen er punkten kann. Hat es so gut funktioniert, weil bei ihm Geld und Luxus zu erwarten war? Nein, davon war in der Anzeige keine Rede. Sie bestand nur aus dem Satz: Mann mit Tränensäcken (45, 184 cm, NR) sucht Frau mit Lachfalten. Zuschriften bitte unter Chiffre 4711/0815.

Glaubst du die Anzeige hätte den gleichen Erfolg gehabt, wenn er geschrieben hätte:
Geschiedener Mann (45, 184 cm, NR) sucht Frau (mindestens 160 cm, maximal 60 Kilo, blond, eigenes Einkommen, keine Kinder, eigener PKW). Zuschriften bitte nur mit Bild, Einkommensnachweis und polizeilichem Führungszeugnis an Chiffre 4711/0815.

Das leuchtet jedem ein, dass auf diese Anzeige nur völlig verzweifelte Singles oder Heiratsschwindler reagieren würden.

Wie formuliere ich eine Stellenanzeige?

Ich bin der festen Überzeugung, dass du deine Bewerber nicht an bessere Unternehmen verlierst, sondern an die bessere Stellenanzeige. Denn der Bewerber kann sich zum Zeitpunkt der Bewerbung erstmal nur auf das verlassen, was er in der Stellenanzeige liest und vor allem was er beim Lesen empfindet.

Hier kommen drei Tipps, damit sich deine Stellenanzeige vom Einheitsbrei abhebt und du aus der Vergleichbarkeit rauskommst:

1. Starte mit einem überzeugenden Slogan! Im Headerfoto verwenden wir bereits unseren Slogan nach dem „Hin-zu und weg-von“ Prinzip. Menschen haben zwei Gründe, die sie motivieren.

Entweder wollen sie einer schmerzlichen Situation entkommen oder sie wollen eine gute Situation erleben. Bei der Hin-zu-Motivation wollen Menschen etwas erreichen, sich zu einem gesteckten Ziel hin entwickeln und haben das Ziel klar vor Augen. Bei der Weg-von-Motivation - also dem Gegenteil - geht es um das Entkommen, der Flucht vor dem, was bisher war.

Der Bewerber will entweder weg von einer für ihn blöden beruflichen Situation oder hin zu einem neuen Arbeitsplatz, der ihm wieder Freude bringt.

„Hin-zu Leute“ wollen: …in den wohlverdienten Urlaub.
„Weg-von Leute“ wollen: …eine Pause vom Büro und dem Alltag.

Bezogen auf das berufliche Umfeld:
„Hin-zu Leute“ wollen: Einen neuen Arbeitsplatz, der Spaß macht.
„Weg-von Leute“ wollen: Weg vom nervigen Chef.

Je nach Menschentyp reagieren die Menschen eher auf „Weg-von“ oder „Hin-zu“. Was für ein Typ bist du?
Tipp am Rande: Es ist grundsätzlich gut zu wissen, wie dein Umfeld tickt.
Wenn du weißt ob eine Person „Hin-zu“ oder „Weg-von“ motiviert ist, dann fällt es dir einfacher Familien- oder Teammitglieder für ein Vorhaben zu begeistern.

Beispiel aus dem Alltag:

Weg-von-Motivation:
„Regina, wäre es nicht großartig, wenn das zeitaufwändige Schalten von Stellenanzeigen auf verschiedenen Kanälen wegfallen würde?“

Hin-zu-Motivation. „Regina, die Recruiting-Software coveto einzuführen, wäre für dich ein spannendes Projekt, bei dem du viel Neues lernen kannst.“

Unser eigener coveto Stellenanzeigen Slogan lautet:
Kurze Fahrt zur Arbeit und Held der Kunden sein!

Warum haben wir diesen Slogan gewählt?
Viele unserer Bewerber arbeiten in Frankfurt und verlieren täglich wertvolle Lebenszeit im Stau. Unser Büro ist da, wo die Menschen leben. Kurze Fahrt steht deshalb für mehr Lebensqualität, mehr Freizeit, weniger Kosten für Benzin und Auto.

Held der Kunden steht für: Anerkennung der geleisteten Arbeit, Wertschätzung durch die Kunden, nette Kunden, sinnvolle Arbeit. Etwas das viele Menschen an ihrem Arbeitsplatz vermissen.

2. Sei freundlich!. Unter Verkäufern gibt es den Spruch: Wer lächelt verkauft.
Frag dich: Lächelt deine Stellenanzeige? Ist sie freundlich formuliert? Wirkt Sie einladend? Wie ist die Bildsprache? Formulierungen wie:

Zwingende Voraussetzung – Zwingend? Kein schönes Wort!
Einschlägige Berufserfahrung – Wer schlägt wen?

Verbanne Negationen aus deinen Anzeigen. Ich habe gerade heute bei der Bahn ein schönes Beispiel gelesen: Du scheust dich nicht davor, Dinge von Grund auf neu zu denken. Assoziation: Scheinbar gibt es hier Gründe, sich zu scheuen und scheinbar auch Menschen, die sich vor der Aufgabe scheuen.
Mein Vorschlag: Du liebst es, Dinge von Grund auf neu zu denken.

3. Mach es den Bewerbern einfach!
Solltest du den Satz: „Senden Sie uns Ihre vollständigen und aussagefähigen Bewerbungsunterlagen“, noch in deinen Stellenanzeigen verwenden, dann nehme ihn jetzt raus.

Was ist vollständig? Muss das Seepferdchen-Abzeichen oder die Ehrenurkunde der Bundesjungendspiele mit rein? Warum aussagefähig? Das unterstellt doch, dass der Bewerber nur lückenhafte Angaben machen würde, wenn ihr das hier nicht nochmal deutlich erwähnt.

Was bringt es dir, wenn du sämtliche Zeugnisse und ein zweiseitiges „aussagefähiges“ Anschreiben von einem Bewerber hast, der sich nachher im Telefoninterview aus menschlicher Sicht als unpassend für dein Unternehmen entpuppt. Ganz zu schweigen von den Bewerbern, die du verlierst, weil sie erst noch ihre Unterlagen komplettieren müssen (das dann aus zeitlichen Gründen nie tun) und auf das Zeugnis vom letzten Arbeitgeber warten (was sie allerdings noch nicht mal angefordert haben) und sich dann nie bei dir bewerben.

Wie formuliere ich eine Stellenanzeige?

Insgesamt besteht die coveto Performance Stellenanzeige aus 12 verschiedenen Modulen.
Hol dir jetzt mein Buch KMU Recruiting Kompendium. Es enthält eine ausführliche Beschreibung mit Formulierungsbeispielen zu allen Modulen sowie eine Musterstellenanzeige im Poster Format, die du für dein Unternehmen als Blaupause verwenden kannst.

Ist Dir einer der folgenden Sätze in den vergangenen Tagen durch den Kopf gegangen?

  • Ich habe viel zu wenig Bewerber!
  • Mein Unternehmen ist vom Fachkräftemangel betroffen!
  • Wir sind zu klein und unbekannt, niemand bewirbt sich bei uns!
  • Die Bewerber haben zu hohe Gehaltsvorstellungen!
  • Wir verlieren Bewerber an andere Unternehmen, die mehr bieten als wir!
  • Neue Mitarbeiter einzuarbeiten dauert zu lange!
  • In unserer Branche / in unseren Berufen will niemand mehr arbeiten!

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