Tatsächlich ist es einmal in unserer Unternehmensgeschichte vorgekommen, dass wir einen Jahrespraktikanten der Fachoberschule fristlos entlassen mussten. Und das eine Woche vor dem offiziellen Praktikumsende. Es gab damals im Jahr 2008 eine klare Absprache mit dem jungen Mann, an die er sich mehrmals hintereinander nicht gehalten hatte.

Was war passiert? Tom (Name geändert) nutzte den offiziellen Firmen-E-Mail-Account, um nahezu im Minutentakt mit seiner Freundin zu kommunizieren. Dabei wurde aber nicht geflirtet – was wir bei einem 17-jährigen noch verstanden hätten - sondern er lästerte über Kollegen und plauderte Interna aus. Alles wurde mit abfälligen Bemerkungen ausgeschmückt.

Beim ersten Mal haben wir das Verhalten angesprochen, denn vielleicht fehlte ihm einfach die gute Kinderstube und wir haben unsere Verhaltensregeln nicht verständlich kommuniziert. Beim zweiten Mal wurden wir deutlicher und „drohten“ mit Konsequenzen. Was passierte? Tom, änderte nicht sein Verhalten – sondern die Methode, um unentdeckt zu bleiben.

Einen Praktikanten kündigen

Es folgte ein Gespräch, dass die sofortige Beendigung des Praktikums zur Folge hatte. Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte mussten wir einen Praktikanten kündigen. Die "unehrenhafte Entlassung". Uns war klar, dass es für ihn jetzt schwierig werden würde, die Schule abzuschließen. Aber warum haben wir ihn trotzdem entlassen?

„Kultur ist das Ergebnis konstanten Handelns.“

Das Verhalten ist dem Team nicht entgangen. Hätten wir es trotzdem toleriert, hätten wir unser Team verraten. Wir wären unglaubwürdig geworden. Denn dann hätten wir klar signalisiert, dass unsere Werte wie Wertschätzung, Empathie und Vertrauen nur auf dem Papier existieren. Zum andern hätten wir Tom gezeigt, dass es egal ist, wie er sich uns und anderen Menschen gegenüber verhält.

Vor ein paar Tagen habe ich Tom beim Einkaufen getroffen. Er hat mich freundlich gegrüßt und erzählt, dass die fristlose Kündigung damals eine Extremsituation aber auch ein Wendepunkt in seinem Leben war. Es sei das erste Mal gewesen, dass er richtig in die Schranken gewiesen wurde. Das erste Mal, dass er kapiert hat, dass er nicht weiterkommt, wenn er andere schlecht behandelt und Regeln ignoriert. Im Rückblick sei das eine der wertvollsten Erfahrungen in seinem Leben gewesen. „Danke für den Arschritt, den hatte ich damals bitter nötig“. Vor einigen Jahren hat er sein Informatikstudium abgeschlossen und ist in seinem Beruf erfolgreich.

Einen Praktikanten kündigen! War das richtig?

Habe ich damals gewusst, dass ihm die Kündigung „helfen“ wird? Nein! War es trotzdem richtig, so zu handeln? Ja!

Reinhold Würth soll gesagt haben: „Wer Minderleister toleriert, fördert Mobbing“. Ich ergänze: wenn wir als Unternehmer Verhalten tolerieren, das nicht unseren Werten entspricht, dann setzen wir das ganze Team und damit unsere Unternehmen aufs Spiel.
Außerdem geben wir mit klaren Entscheidungen den Betroffenen die Chance, sich intensiv mit ihrem Verhalten auseinanderzusetzen und zu entscheiden, ob sie in Zukunft so weitermachen wollen oder nicht.

Wie denkst Du darüber? Hast du schon einmal eine Kündigung ausgesprochen, die sich im Nachhinein als Vorteil für beide Seiten entpuppt hat?

Ist Dir einer der folgenden Sätze in den vergangenen Tagen durch den Kopf gegangen?

  • Ich habe viel zu wenig Bewerber!
  • Mein Unternehmen ist vom Fachkräftemangel betroffen!
  • Wir sind zu klein und unbekannt, niemand bewirbt sich bei uns!
  • Die Bewerber haben zu hohe Gehaltsvorstellungen!
  • Wir verlieren Bewerber an andere Unternehmen, die mehr bieten als wir!
  • Neue Mitarbeiter einzuarbeiten dauert zu lange!
  • In unserer Branche / in unseren Berufen will niemand mehr arbeiten!

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