Trinny Woodall hat 2017 im Alter von 52 Jahren in London innerhalb von vier Jahren ein 50-Millionen-Dollar-Schönheitsimperium aufgebaut. Im “Secret Leaders” Podcast berichtet sie über ihre Recruiting Strategie: “I hire only people with passion, with twinkle in their bloody eyes”. (Die Londoner haben einfach eine so treffende Ausdrucksweise!) Sie erzählt weiter, dass sie mit einem kleinen Team vom Küchentisch aus gestartet ist.

Wir sind zwar nicht vom Küchentisch aber aus einem kleinen Kellerbüro (interne Bezeichnung: Kellerloch) gestartet. Und da war es wichtig die Bewerber für unser Unternehmen zu begeistern.

In den Vorstellungsgesprächen mussten wir die Bewerber damals erstmal aufklären, dass dies ein richtiges Büro und eine echte Firma ist. Damit die Bewerber verstanden, wo sie sind und was wir vorhaben, erzählten wir ausführlich und bildhaft von unseren Zielen, unseren Werten, unseren Feinden und der Mission, auf der wir uns befinden.

Jetzt gab es zwei Reaktionen: Entweder schauten uns die Bewerber etwas verständnislos an und dachten wahrscheinlich wir hätten irgendwelche Drogen genommen oder sie fingen Feuer und hatten genau das, was Trinny als „Twinkle in Their bloody eyes“ bezeichnet.

Bewerber begeistern – Ein wichtiges Modul um Vorstellungsgespräch

Später sind wir dann in ein „richtiges“ Büro umgezogen und das verleitete uns zu einem großen Fehler. Denn wir dachten: jetzt brauchen wir ja nicht mehr groß zu erzählen was hier so abgeht. Denn jeder sieht, dass das ein richtiges Unternehmen ist. Die Qualität der Vorstellungsgespräche nahm rapide ab. Wir konnten plötzlich nicht mehr gut erkennen, wer zu uns passt. Irgendwie sprang bei niemandem mehr der Funke über. Irgendwann erkannten wir: irgendetwas fehlt.

Wie sollten wir feststellen ob jemand zu uns passt, wenn wir uns nicht zu erkennen geben? Mit was soll sich ein Bewerber identifizieren, wenn er nur Zahlen, Daten, Fakten und langweilige Marketingblabla hört. (Wir sind ein familiengeführtes Unternehmen, Marktführer im Bereich gäääähn)

Bewerber begeistern mit dem coveto-Flextro

Seit diesem Aha-Moment beginnen wir alle Vorstellungsgespräche wieder damit, dass wir uns dem Bewerber vorstellen. Der interne Fachbegriff ist „Flextro“.

Der Bewerber erfährt dabei von uns:

  • Welche Existenzberechtigung wir haben und was der Sinn unserer Arbeit ist.
  • Auf welcher Mission wir sind und was wir erreichen wollen.
  • Welche Kultur und Werte in unserem Unternehmen gelebt werden.
  • Welche Feindbilder uns anspornen und welches höhere Ziel sich daraus ergibt.

Als ich in unserem Inner Circle über unser Flextro berichtete, rief ein Unternehmer dazwischen: „Jetzt geht mir ein Licht auf. Immer wenn unser Seniorchef bei den Vorstellungsgesprächen dabei ist und zu Beginn das Unternehmen vorstellt, von seinem sehr bewegten Unternehmerleben mit allen Hochs und Tiefs und den Zielen, die er noch vor sich hat berichtet, dann wissen wir nachher wer zu uns passt und wer nicht.“

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